… mit Blick auf Geschlechtergerechtigkeit. Danach haben wir Mayra Baumert gefragt, die ein zweiwöchentliches Schulpraktikum bei uns absolviert hat. Über die Frage, wie sie Gleichstellung wahrnimmt oder wie sie sich Gleichstellung im Beruf vorstellt, war sie erst etwas überrascht. Dann kam folgender Text:
„Mein Name ist Mayra Baumert, ich besuche zur Zeit das Goethe Gymnasium in Düsseldorf und werde 16 Jahre alt. In meiner Freizeit treibe ich Sport, wie Laufen und Schwimmen. Außerdem lese ich sehr gerne. Wegen meiner Begeisterung für Texte und Bücher mag ich es auch, selber Texte zu verfassen und könnte mir für meine berufliche Zukunft vorstellen, etwas in Richtung Presse, Journalismus oder Kommunikation auszuüben.
Ich möchte Erfolge in meinem zukünftigen Beruf erzielen und bin bereit, dafür hart zu arbeiten. Jedoch bin ich nicht bereit, härter als ein Mann arbeiten zu müssen, um an dasselbe Ziel zu gelangen.

Momentan werde ich das Gefühl nicht los, dass ich mir mehr Mühe geben muss als ein Mann.
Dieser Fakt ist für mich zum einen eine Motivation, meine Ziele zu erreichen und zu vergegenwärtigen, dass ich als junge Frau die gleichen Ansprüche habe und somit die gleichen äußeren Einflüsse verdient habe.
Doch an anderen Tagen demotiviert mich die Vorstellung, dass es vorkommen kann, dass meine Arbeit nicht genug beachtet wird, da ich nun mal weiblich bin.
Ich habe gleiche Chancen verdient. Dabei möchte ich aber, dass diese Gleichheit als etwas Selbstverständliches angesehen wird. Ich möchte nicht „für eine Frau“ ganz erfolgreich sein, sondern Erfolge durch meine erbrachten Leistungen erzielen und für diese im gleichen Maße gewertschätzt werden wie meine Kollegen. Das Stichwort lautet hier Selbstverständlichkeit. Selbstverständlich sollte ich die GLEICHEN Chancen haben, die GLEICHE Wertschätzung erhalten und GLEICH entlohnt werden. Eine solche selbstverständliche und positive Haltung wünsche ich mir von meinem zukünftigen Arbeitgeber.
Das erste, was man in mir sehen soll, ist nicht eine junge ambitionierte Frau, sondern ein junger ambitionierter Mensch. In meinem Berufsleben will ich nicht über mein Geschlecht, sondern über meine Leistung definiert werden.“