…da wächst etwas“.
Seit gut sechs Jahren existiert das Cross Mentoring-Programm des RSGV, auch bekannt unter #sieistcrossmentoring. Im Herbst 2017 war Premiere mit der ersten Runde, im Herbst dieses Jahres endet die Cross Mentoring-Zeit des vierten Jahrgangs. Für die Dauer von zwölf Monaten arbeiten in der Regel 20 Tandems zusammen, die sich aus jeweils einer weiblichen Mentee (mit Führungserfahrungen oder in einer anspruchsvollen Stabsposition) einer rheinischen Sparkasse und einer Mentorin / einem Mentor einer anderen Sparkasse im Rheinland zusammensetzen. Eine hierarchiefreie Tandembeziehung ist das Merkmal eines jeden Mentoring-Programms. Wir sind in dem Zusammenhang sehr stolz darauf, dass sich bei #sieistcrossmentoring des RSGV eine Reihe von Vorständen bis hin zu Vorstandsvorsitzenden rheinischer Sparkassen als Mentor:in zur Verfügung gestellt hat respektive stellt.
Das Programm ist in vielerlei Hinsicht außerordentlich erfolgreich:
👉 Die Qualität des Programms ist durch die Re-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Mentoring in Berlin Anfang dieses Jahres bestätigt worden.
👉 Die Mentees werden sichtbarer – nicht zuletzt durch die vielen verschiedenen (Veranstaltungs-)Bühnen, die das Programm bietet.
👉 Viele der ehemaligen Mentees haben nach Abschluss ihres Cross Mentoring-Jahres wichtige berufliche Schritte gemacht, einige von ihnen schon während der zwölf Monate; manche bis hin zur Vorstandsqualifikation beziehungsweise Verhinderungsvertretung. Wir wissen das, weil wir die Entwicklung der Mentees genau verfolgen beziehungsweise controllen. Denn: Das Programm ist alles andere als eine hübsche Belohnung oder ein netter Zeitvertreib. Ganz im Gegenteil: Mit dem Programm will der RSGV gezielt Frauen aus den rheinischen Sparkassen auf ihrem Karriereweg unterstützen; mittel- bis langfristig geht es darum, die Zahl von Frauen in Karrierepositionen signifikant zu erhöhen.
Wie aber ist die Innensicht? Also, wie erleben die Teilnehmer:innen das Programm? Die, die die eigentliche Arbeit machen. Hat sich das Programm entwickelt? Wie beurteilen sie das Cross Mentoring-Angebot?
Dafür haben wir Teilnehmer:innen einer Sparkasse befragt, die von Stunde eins an dabei war: die Kreissparkasse Euskirchen. Gesprochen haben wir mit Anke Titz, Melanie Büser und Udo Becker. Marzena Moll, Mentee in Runde zwei, war bei unserem Gespräch leider verhindert. Lesen Sie nachfolgend, was sie uns gesagt haben:
Spannend finde ich …, dass die Mentees von Herrn Becker, die bei uns in der Kreissparkasse immer an Veranstaltungen teilnehmen können, irgendwie auch Einfluss auf uns haben, vom tatsächlichen Vernetzen mal abgesehen.
Anke Titz
Anke Titz, Mentee in erster Runde 10/2017 – 10/2018, damals stv. Abteilungsleiterin Personalförderung, aktuell Leiterin Personal und Koordinierende (= Ansprechpartnerin) für das Cross Mentoring-Programm (Mentor: Ulrich Schneidewind, damals stv. Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Duisburg, mittlerweile im Ruhestand):
„Ich finde, das Programm entwickelt sich stetig weiter. Es fördert aktiv durch den engen Austausch mit dem Mentor die eigene Reflexion der persönlichen und beruflichen Entwicklung. In unserem Haus habe ich die Funktion der Koordinierenden übernommen, somit erlebe ich die Veränderungen hautnah und bleibe dem Programm darüber auch verbunden. Es ist toll und wertschätzend, dass das Feedback der Teilnehmerinnen in das Programm mit einfließt. Als Beispiel möchte ich die Betreuung der Mentees und der Mentorinnen und Mentoren durch zwei externe Trainerinnen nennen, die es in unserer Runde so noch nicht gegeben hat und die mittlerweile zum wichtigen Bestandteil geworden sind. Spannend finde ich zudem, dass die Mentees von Herrn Becker, die bei uns in der Kreissparkasse immer an Veranstaltungen teilnehmen können, irgendwie auch Einfluss auf uns haben, vom tatsächlichen Vernetzen mal abgesehen. Es ist schön, dass sich unterschiedliche Sparkassen und ihre Kulturen über diesen Weg austauschen und kennenlernen. Die Gewinnung von neuen Impulsen und Sichtweisen durch das Cross-Mentoring sowie die vielfältigen Austauschmöglichkeiten bereichern mich auch heute -weit nach meinem eigenen Cross-Mentoring-Jahr- noch.“
Melanie Büser, Mentee in dritter Runde 03/2021 – 03/2022, Vertriebsleiterin Privatkunden (Mentor: Holger Rücken, Verhinderungsvertreter des Vorstands der Stadtsparkasse Oberhausen):
„Aufgrund eines bereits durchgeführten Austauschprogramms hatte ich sehr hohe Erwartungen ans Cross Mentoring. Auch, weil ich bei der damaligen Erstpräsentation zum Cross Mentoring mit voller Euphorie in unser Haus zurückgekehrt war. Dann kam Corona. Der Start meiner Runde verzögerte sich. Verständlich, aber traurig. Ein Programm, das von überwiegend persönlichen Begegnungen lebt, sollte dann aber doch starten. Wie sollte dies funktionieren? Als es losging – mitten in der Corona-Zeit – war der Start ziemlich ernüchternd. Es gab so gut wie keine Möglichkeiten, seitens der Mentees und auch mit meinem Mentor Herrn Rücken, ein Treffen darzustellen. Ein Dank an dieser Stelle noch einmal an Herrn Rücken, der im Rahmen der Möglichkeiten ein persönliches Treffen ermöglicht hatte. Zurückblickend war meine Zeit im Cross Mentoring prägend und sehr wertvoll. Noch heute bin ich mit Herrn Rücken im regelmäßigen Austausch. Darüber hinaus ist das gewonnene Netzwerk im Kreise der Mentees und darüber hinaus sehr wertvoll. Insbesondere das Thema „Female Empowerment“ sollte aus meiner Sicht noch stärker in den Fokus rücken. Abschließend möchte ich das Coaching mit Sabine Dankbar erwähnen, von der ich heute noch wertvolle Impulse ein- und umsetze. Ihr Appell „Seid mutig, werdet sichtbar!“, begleitet mich nach wie vor.“
Je länger ich dabei bin, je mehr Durchgänge oder Klassen es gibt, desto überzeugter bin ich von dem Cross Mentoring-Programm des RSGV und seiner Wirksamkeit. Da bleibt etwas, da wächst etwas.
Udo Becker
Udo Becker, Vorstandsvorsitzender und Mentor in allen Runden (Mentee in Runde 1: Silke Ohliger, damals Repräsentanzleiterin Firmenzentrum der Stadtsparkasse Wuppertal; Mentee in Runde 2: Konstantina Nitta, damals Private Banking-Beraterin bei der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert; Mentee in Runde 3: Anja Winkler, damals Abteilungsleiterin Kreditanalyse bei der Stadtsparkasse Düsseldorf, und Mentee in Runde 4: Simone Stackebrandt, Bereichsleiterin Vorstandsstab und Unternehmensentwicklung bei der Niederrheinischen Sparkasse):
„Zu Beginn meiner Tätigkeit als Mentor in diesem Programm, also vor gut sechs Jahren, war ich zwar bereits von den Zielen überzeugt, aber irgendwie auf eine pauschalere Art. Je länger ich dabei bin, je mehr Durchgänge oder Klassen es gibt, desto überzeugter bin ich von dem Cross Mentoring-Programm des RSGV und seiner Wirksamkeit. Da bleibt etwas, da wächst etwas. Wir brauchen die Frauen in den Führungsetagen – von dieser Erkenntnis bis hin zur Realisierung benötigt es aber – leider – Zeit. Das Cross Mentoring-Programm des RSGV ist geeignet, genau diese Frauen aufzuspüren. Gleichzeitig ist es ein exquisites Programm; keines, das schablonenhaft von einer Runde auf die nächste übergestülpt werden kann. Das Matching, also die Zuordnung Mentee / Mentorin oder Mentor ist sehr wichtig, denn schließlich soll man zwölf Monate zusammenarbeiten. Wenn die Chemie oder die Themen nicht passen, wird es für beide Seiten schwierig. Bislang stimmten alle Matchings des RSGV für mich, mit allen mir zugeordneten Mentees habe ich sehr gut zusammenarbeiten können beziehungsweise arbeite ich noch. Was ich persönlich zusätzlich schätze: Ich lerne auch. So habe ich beispielsweise gelernt, mich zurückzunehmen. Stattdessen der Mentee mehr zuzuhören, um wirklich passgenau beraten zu können.“
Drei unterschiedliche Sichtweisen, drei unterschiedliche Erfahrungen. „Da bleibt etwas“ ist ein wunderbarer Ansporn für die nächste, die fünfte Runde, die voraussichtlich im Frühjahr 2024 ansteht.
P.S. Auf dem Bild oben ist Udo Becker zu sehen mit Anja Winkler, links, und Simone Stackebrandt.
P.P.S. Fotorechte: Kreissparkasse Euskirchen