#sieistcrossmentoring: Runde 3: Zwei Mentees berichten

Nina Alker und Julia Jansen sind die beiden Mentees der Stadtsparkasse Oberhausen in der aktuell laufenden dritten Runde des Cross Mentoring-Programms. Für die interne Hauszeitschrift ihres Instituts haben sie über ihre Erfahrungen gesprochen. Und wir dürfen diese ebenfalls mit Ihnen teilen.

„Seit 2017 gibt es das Cross Mentoring-Programm der rheinischen Sparkassen, in dem Mentoren und Mentorinnen sparkassenübergreifend Ideen entwickeln, um für Frauen den Wechsel in Führungspositionen möglich zu machen. Dieses Programm soll weibliche Nachwuchskräfte der rheinischen Sparkassen fördern. Dabei geht es um Personalentwicklungsgespräche hinsichtlich Aufstiegschancen, das Erkennen von Talenten und den Austausch über unterschiedliche Erfahrungen und Möglichkeiten der Frauenförderung. Begleitend dazu gibt es selbstverständlich Netzwerktreffen und Seminare, die die Frauen der Sparkassen bei ihren Karrierewünschen unterstützen.

„Frauen sichtbar zu machen, ist ein Element auf dem Weg zu mehr Frauen in Führungspositionen. Das Cross-Mentoring-Programm des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes macht genau das: talentierte Frauen in den rheinischen Sparkassen sichtbar. Und das mit Erfolg für die Frauen. Ein besseres Kompliment für Frauenförderung gibt es nicht.“ (Angela Freimuth, Vizepräsidentin des Landtags NRW)

In der Stadtsparkasse Oberhausen (SSO) ist die Gleichstellungsbeauftragte Dagmar Emmerich als Ansprechpartnerin für das Programm verantwortlich. Seit Beginn des Programms haben Kolleginnen aus der SSO an dem Programm teilgenommen. Dieses Jahr sind Nina Alker und Julia Jansen dabei und berichten in einem Interview von den spannenden Erfahrungen.

HM: Nina, warum hast du an dem Cross Mentoring-Programm teilgenommen? Nina Alker: Dagmar Emmerich hat mich angesprochen, ob ich nicht Interesse an der Teilnahme an dem Programm habe. Ich habe das Programm bereits bei den Mentees aus den Vorjahren mitbeobachtet und war sehr interessiert. Das Programm bietet eine tolle Chance, sich weiter zu entwickeln. Ich nutze gerne die Möglichkeit, im Rahmen meiner Führungstätigkeit, aber auch im Rahmen meiner Persönlichkeitsentwicklung Impulse zu erhalten.

HM: Welche Erfahrungen hast du im Zuge des Programms gesammelt? Nina Alker: Besonders beeindruckt hat mich der Austausch mit vielen tollen Frauen aus den Sparkassen im RSGV. Das Netzwerken ist ein wesentlicher Bestandteil des Cross Mentorings. Denn der persönliche Erfolg ist zu 60% von Beziehungen abhängig und nur zu 10% von Fachwissen.

HM: Wie sinnvoll findest du das Cross Mentoring? Glaubst du an dessen Erfolg? Nina Alker: Das Cross Mentoring bietet eine tolle Chance für Frauen in Führung. Wichtig ist, ein Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen und aufmerksam zu machen. Durch den Input aus dem Programm ergeben sich viele Impulse, die für den weiteren Karriereweg genutzt werden können. Am Ende ist aber jede selbst dafür verantwortlich, was sie aus dem Programm macht.

Besonders beeindruckt hat mich der Austausch mit vielen tollen Frauen aus den Sparkassen im RSGV. Das Netzwerken ist ein wesentlicher Bestandteil des Cross Mentorings.

Nina Alker


HM: Wie ist das Programm konkret gestaltet? Nina Alker: Zunächst gibt es einen Matchingprozess. Die Veranstaltungen, die folgen, sind eine Mischung aus Fachschulungen und Austausch. Besondere Veranstaltungen bieten einen weiten Blick über den eigenen Horizont hinaus. In dem Programm findet eine enge Zusammenarbeit mit dem Mentor statt, und man hat immer die Möglichkeit, sich in der Peergroup auszutauschen. Außerdem haben wir weitere Mentoren-Sparkassen besucht.

HM: Was hindert Frauen daran, in Führungspositionen aufzusteigen? Nina Alker: Frauen unterschätzen sich häufig mehr als Männer und überlegen länger, bis sie eine Entscheidung treffen. Männer haben häufiger ein gut funktionierendes Netzwerk und können davon profitieren. Dies gilt es bei Frauen aufzubauen, um sichtbarer zu werden. Und Klischeedenken.

HM: Wieso sollten mehr Frauen in Führungspositionen tätig sein? Nina Alker: Gemischte Teams bringen mehr Erfolg, da Stärken und Schwächen von beiden Geschlechtern gleichermaßen einfließen, außerdem werden andere Blickweisen berücksichtigt.
Julia Jansen: Ich halte gemischte Führungsteams für profitabler als rein männliche, da sie vielfältiger an Problemen und deren Lösungen arbeiten und neue Impulse geben können.

HM: Julia, wie wichtig sind firmeninterne Förderprogramme für Frauen? Julia Jansen: Ich halte solche Programme für sehr wichtig, denn so wird es den Frauen ermöglicht, sichtbarer zu werden und ein eigenes starkes Netzwerk aufzubauen. Jedoch möchte ich ergänzen, dass Förderprogramme nicht geschlechtergebunden sein müssen.

Ich halte solche Programme für sehr wichtig, denn so wird es den Frauen ermöglicht, sichtbarer zu werden und ein eigenes starkes Netzwerk aufzubauen.

Julia Jansen


HM: Kann eine gesetzliche Frauenquote das Problem lösen? Julia Jansen: Ich finde eine gesetzliche Quote ist ein Anfang, aber sollte für mich niemals das alleinige Ziel sein. Die aktive Förderung von Frauen wie im Cross Mentoring halte ich für den deutlich besseren Ansatz.

HM: Glaubst du, dass man in Führungspositionen in Teilzeit arbeiten kann? Julia Jansen: Ich bin mir sicher, dass es möglich ist, auch Führung in Teilzeit umzusetzen. Die wichtigsten Punkte sehe ich hier beim Thema Organisation und Flexibilität sowie der Unterstützung des Arbeitgebers.

HM: Wie sieht euer Fazit aus? Nina Alker und Julia Jansen: Es ist ein tolles Programm und eine gute Möglichkeit, sich selbst besser kennenzulernen. Man kann sich in den Veranstaltungen und Meetings das so wichtige Netzwerk aufbauen. Darüber hinaus ist das Mentoring-Programm eine große Chance für Frauen. Aber dennoch genauso wichtig und interessant auch für Männer.

HM: Vielen Dank für eure Zeit und den interessanten Einblick. „

Auch wir danken den beiden Mentees für das Teilen ihrer Erfahrungen!

Titelbild: GR Stocks on Unsplash